Flüssigkristalle wurden erstmals bereits 1888 von Friedrich Reinitzer beschrieben. Flüssigkristalline Systeme weisen einerseits flüssige Eigenschaften wie eine Flüssigkeit und andererseits aber auch richtungsabhängige (anisotrope) physikalische Eigenschaften wie Kristalle auf. Diese besondere Kombination an Eigenschaften verleiht Materialien verschiedenster Art ganz außergewöhnliche Eigenschaften und führte bereits in den 60-iger Jahren zur Entwicklung der Flüssigkristallbildschirme (LCD = liquid crystal displays). Eine spezielle Form von Flüssigkristallen sind sogenannte lyotrope Flüssigkristalle. Diese bilden sich, wenn bestimmte Emulgatoren in zum Beispiel Wasser gelöst werden. Bei geeigneter Konzentration des Emulgators und zumeist Co-Emulgators kommt es zur Ausbildung von submikroskopischen Strukturen, die sich symmetrisch anordnen und dadurch ‚geordnete Flüssigkeiten‘ bilden. Als submikroskopische Strukturen sind bei Cremen vom O/W (Öl in Wasser) Emulsionstyp vor allem lamellare Strukturen von Bedeutung, die sich unter Gerüstbildung quervernetzten. Weisen Emulsionen einen hohen Anteil an solchen lamellaren Strukturen auf, ändern sich ihre Eigenschaften entscheidend. Aus kosmetischer Sicht sind vor allem die folgenden Effekte für Cremen vorteilhaft:
Die molekulare Anordnung von Lipidteilstrukturen in solchen Emulsionen entspricht in vielerlei Hinsicht der Anordnung von Lipidstrukturen in der Hornschicht der Haut (Stratum corneum). Cremen mit flüssigkristallinen Strukturen sind somit hautaffiner und zeichnen sich durch ein besonders gutes Hautgefühl aus.
Aufgrund der lamellaren Gerüststruktur werden Wirkstoffe aus flüssigkristallinen Emulsionen allmählich und kontrolliert freigegeben, was die Effizienz dieser deutlich erhöhen kann.
Durch flüssigkristalline Strukturen kann die Viskosität von Cremen erhöht werden. Der Zusatz von Verdickungsmittel, die auf der Haut zu einem unangenehmen klebenden Effekt führen und für ein ‚Maskengefühl‘ verantwortlich sind, ist somit nicht mehr notwendig.

Inspiriert von der natürlichen Struktur der Haut wurde die Dermoaktiv-Pflegelinie von Green River Polymers basierend auf flüssigkristallinen Emulsionen entwickelt. Diese sind in den folgenden Produkten hoch konzentriert enthalten und verleihen ein unverwechselbar angenehmes Hautgefühl:

Köpermilch

Intensivcreme trockene Haut

Leichte Creme anti-aging

Intensivcreme anti-aging

Creme-Serum

PHOENIX Wissenschaftspreis 2022

Der PHOENIX Wissenschaftspreis für Pharmazeutische Technologie wurde an den wissenschaftllichen Leiter der Green River Polymers, Prof. Dr. Andreas Bernkop-Schnürch, verliehen.
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